Von Loreto in einer Woche bis nach Brindisi tief im Stiefelabsatz
Termoli, Vieste, Zapponeta
Vom Wallfahrtsort Loreto haben wir uns weiter südwärts gewandt. In Termoli fanden wir am Hafen einen schönen Stellplatz, auf dem wir fast die einzigen Gäste waren. Termoli ist eine kleine, gepflegte Stadt in der Nähe der Halbinsel Gargano (dem Sporn des Stiefels).
Von dort haben wir mit dem Ziel Vieste auf schmalen, zum Teil steilen und kurvenreichen Strassen die Halbinsel Gargano durchquert. Vieste liegt bereits in Apulien, die Stadt ist vom Tourismus geprägt und zeigt sich dementsprechend komplett leer, mit geschlossenen Hotels, Campingplätzen und Restaurants. Die Strasse der Küste entlang bietet reizvolle Bilder, besonders von der Steilküste aus Kalkstein. Kurz nach der Halbinsel Gargano beginnt ein Küstenstreifen mit Lagunen, in denen noch Salz gewonnen wird.
Castel del Monte
Das Castel del Monte (Unesco Weltkulturerbe) liegt weitherum sichtbar auf einem Hügel im Nationalpark Alta Murgia. Die Burg wurde von 1240 bis 1250 erbaut. Die achteckige Architektur ist aussergewöhnlich und faszinierend. Über den Zweck des Schlosses liegt nichts vor, auch ist keinerlei Inneneinrichtung vorhanden. Die grosszügigen Säle sind leer, es gibt auch keine für eine Verteidigung notwendigen zusätzlichen Bauten oder Einrichtungen. In den aussen anliegenden Türmen sind in dreien davon Wendeltreppen und die restlichen fünf dienten der Wasserversorgung.
Alberobello, die Stadt der Trullis
Eine Fahrt rund um Bari und über Monopoli (gibt es wirklich) hinauf nach Alberobello hat mich wirklich Nerven gekostet, da die Strasse über Kilometer wirklich in einem sehr schlechten Zustand und nur eine Ansammlung von Schlaglöchern war. Zudem hat das Navi mich wegen der Gewichtsbeschränkung im Städtchen herumgeführt. Es dauerte seine Zeit, bis der Stellplatz gefunden war. Zuletzt war die Einfahrt in den Stellplatz wegen der beengten Platzverhältnisse Millimeterarbeit. Entschädigt hat uns aber nachher der Spaziergang durch die Stadt mit den pittoresken Trullis.
Trullis (Einzahl Trullo) sind vor allem in Apulien vorkommende Rundhäuser mit einem kegelförmigen Dach, welches oben durch einen Symbolstein abgeschlossen ist. Die Trullis sind Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Alberobello pflegt die Trullis, sie sind wirklich in tadellosem Zustand, dienen zum Teil noch heute als Wohnung für Einheimische, mehr noch aber als Hotel oder Airbnb und vor allem als Souvenirladen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Brindisi
In Brindisi haben wir auf einem öffentlichen Parkplatz in Hafennähe übernachtet. Ein Spaziergang durch die Stadt am Nachmittag musste uns genügen.
Brindisi ist eine Stadt mit sehr langer Geschichte, welche früh Kontakte und Handelsbeziehungen im adriatischen und ägäischen Raum unterhielt. Der geschützte Hafen bildete schon bei den Römern, die die Stadt im dritten Jahrhundert vor Christus eroberten, einen gut gesicherten Flottenstützpunkt. Zahlreiche archäologische Funde und Reste von Gebäuden zeugen von der langen und bewegten Geschichte der Stadt.