Seit dem Sonntag Nachmittag sind wir in Lissabon, wir stehen auf einem riesigen Parkplatz gegenüber dem Stadtzentrum von Lissabon. Wir stehen direkt am Tejo mit einer herrlichen Aussicht und spektakulären Sonnenuntergängen. Eine schnelle Fährverbindung führt uns in 15 Minuten direkt in das Stadtzentrum. Die letzten drei Tage haben wir zu Fuss, mit dem Bus (Hop on, Hop off) und dem berühmten alten Tram die Stadt besichtigt. Zudem haben wir auch unsere Bürgerpflicht erfüllt und haben die Wahlunterlagen für die eidgenössische Wahl vom 20. Oktober ausgefüllt und an die Gemeinde geschickt. Jonny hat uns die Unterlagen postlagernd an die Hauptpost von Lissabon geschickt, was gut geklappt hat. Vielen Dank Jonny und Uschi.
Wie viele der europäischen Hauptstädte ist auch Lissabon geprägt durch die jahrhundertelange Monarchie, was sich in den prachtvollen Bauten, grosszügigen Boulevards und Plätzen, unzähligen Denkmälern und Statuen zeigt. Besonders in der Architektur ist die Unterstadt am Tejo prägend. Sie wurde 1751 durch ein verheerendes Erdbeben mit einem nachfolgenden Tsunami vollständig zerstört und anschliessend nach einem Masterplan (wie man heute sagen würde) in einem schachbrettartigen Muster wieder aufgebaut. Auch ist die Stadt geprägt von ihrer grossartigen Seefahrervergangenheit und der - weniger grossartigen - Kolonialzeit. Beispiele dafür finden sich architektonisch am Tejo Ufer mit dem Torre de Belém oder dem Seefahrerdenkmal und in zum bunt gemischten Bevölkerung. Der moderne Teil von Lissabon befindet vor allem im Westen in der Nähe des Geländes der Weltausstellung von 1998.
Besonders faszinierend war die Tramfahrt mit dem antiken Tram durch die engen und steilen Gassen hinauf und hinab. Die Lissaboner Autofahrer müssen genau wissen, wieviel Platz ihnen beim Parkieren bleibt, damit das Tram noch mit Millimeterabstand durchpasst. Machmal hilft aber einfach nur warten. Berühmt ist Lissabon auch für ihre Konditoreien und vor allem für die Pasteis de nata, eine Süssigkeit, die wie ein Chäschüechli aussieht, aber mit einem feinen Rahmpudding gefüllt ist. Hat Suchtpotential.
