Kurz nach Mitternacht sind wir im Tromsö angekommen und haben das Schiff verlassen. Trotz der schönen und teilweise stürmischen Erlebnisse sind wir froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.
Nach einer kurzen Nacht stand bereits das Rentierschlittenfahren im Tamok Tal auf dem Programm. Nach einer Fahrt von etwa 80 km ins Hinterland von Tromsö sind wir im Camp Tamok angekommen. Dies ist ein von Sami betriebenes Camp, welches Rentierschlittenfahrten, Hundeschlittenfahrten, Snowmobil Touren und Nordlichttouren wie auch Uebernachtungen in einem Eishotel anbietet. Rentierschlittenfahren ist sehr entschleunigend durch die herrliche Schneelandschaft. Der Sami erzählte uns im Zelt viel von ihrem heutigen Leben, das immer noch von der Beziehung zum Tier und zur Natur geprägt ist, von dem jedoch der Einsatz der modernen technischen Hilfsmittel wie Snowmobile, Computer, GPS Ortung der Herden, Drohnen nicht mehr wegzudenken sind. Im typisch samischen Zelt, dem Lavu haben wir zu Mittag einen Eintopf mit Gemüse und Rentierfleisch - wir würden Spatz dazu sagen - serviert bekommen. Hat gut geschmeckt.
Bei der Rückfahrt um halb drei Uhr war es bereits wieder stockfinster.
Die Temperatur rund um Tromsö sind mit plus 2 - 4 Grad Celsius immer noch zu hoch und es hat geregnet, was die Strassen und die - nicht geheizten - Trottoirs in spiegelglatte Eisbahnen verwandelt hat. Wir sind jeweils mit den neu gekauften warmen Kleidungsstücken wie für eine Polarexpedition ausgerüstet, was bei diesen Temperaturen gelinde gesagt stark übertrieben ist.