Die Reise durch Deutschland in Richtung Skandinavien steht etwas unter dem Motto "Eisenbahnen", vorzugsweise mit Dampf. Dazu gehört die Brockenbahn, das wohl bekannteste Teilstück der Harzer Schmalspurbahnen. Sie führt von Wernigerode auf den Brocken (1141 m ü. M) und überwindet dabei eine Höhendifferenz von fast 900 m mit einer maximalen Steigung von 30 Promille auf einer Länge von 35 km.
Die Aussicht vom Brocken geht weit ins Umland, ist er doch der höchste Punkt Norddeutschlands. Durch seine Lage praktisch direkt an der Zonengrenze zu Niedersachsen war er während DDR Zeiten militärisches Sperrgebiet und bestückt mit zahllosen elektronischen Ueberwachungseinrichtungen. Erst nach der Wende wurde er wieder touristisch zugänglich und ist ein herrliches Wander- und Erholungsgebiet.
Die schmalspurige Brockenbahn wurde 1899 in Betrieb genommen. Sie ist Teil der Harzer Schmalspurbahnen, welche das grösste meterspurige Schmalspurnetz in Deutschland betreibt. Dampfzüge sind auf allen Strecken noch täglich und fahrplanmässig m Einsatz, was den Reiz dieser Bahn ausmacht. Sie ist keine Museumsbahn.
Der heutige Sonntag begann mit einer sportlichen Einlage. Ich hatte vergessen, einen Teil der Dachluken des Wohnmobils zu schliessen. Um den Zug nicht zu verpassen, musste ich einen Kilometer zurück zum Wohnmobil joggen und wieder zum Bahnhof. Ich hab es kurz vor der Abfahrt geschafft, war aber ziemlich erledigt. Wer keinen Kopf hat, hat eben Beine, auch wenn sie langsamer geworden sind. Es hat sich übrigens gelohnt, am Nachmittag ging über dem Stellplatz ein Gewitter nieder.
Die Fotos sind auf der Fahrt zum Brocken und zurück entstanden. Der Brocken und ein grosser Teil des Gebietes ist Teil des Nationalparks Harz. Bis kurz unter den Gipfel erstrecken sich grosse Wälder, der Gipfel selber liegt trotz seiner eigentlich geringen Höhe oberhalb der Waldgrenze. Sehr eindrücklich zu sehen sind die Auswirkungen des Befalls der Nadelwälder durch den Borkenkäfer. Über hunderte von Hektaren sind die Tannenbäume abgestorben und tot. Sie werden im Nationalpark so stehengelassen, die Natur soll sich selber regenerieren.
